Die Initiatoren und Paten von "Regensburg inklusiv", darunter (v.li.n.re.) Rolf-Dieter Frey, Leiter der Regensburger Werkstätten in Lappersdorf, HWK-Präsident Dr. Georg Haber, IHK-Vizepräsidentin Karin Siegert, Projektkoordinator Thomas Kammerl und HWK-Bereichsleiter Andreas Keller, trafen sich, um die Integration von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt voranzutreiben.
HWK-Kathrin Steidl
Die Initiatoren und Paten von "Regensburg inklusiv", darunter (v.li.n.re.) Rolf-Dieter Frey, Leiter der Regensburger Werkstätten in Lappersdorf, HWK-Präsident Dr. Georg Haber, IHK-Vizepräsidentin Karin Siegert, Projektkoordinator Thomas Kammerl und HWK-Bereichsleiter Andreas Keller, trafen sich, um die Integration von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt voranzutreiben.

"Regensburg inklusiv" verzeichnet Erfolge und gibt verschiedene Aktionen bekanntWie Inklusion gelingen kann

Wenn es um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt geht, hat sich in Regensburg einiges getan. Zum Jahrestag der Unterzeichnung der "Regensburger Erklärung" trafen sich die Initiatoren und Paten des Projekts "Regensburg inklusiv" in der Handwerkskammer in Regensburg zum gemeinsamen Austausch. "Wir sind stolz, dass unsere Aktion mittlerweile zu einer echten und erfolgreichen Zusammenarbeit geführt hat", sagte Thomas Kammerl, Koordinator des Projekts. Die über 30 Beteiligten blickten nicht nur auf vergangene Erfolge zurück, sondern verständigten sich auch auf künftige Aktionen, um den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung in Regensburg weiter auszubauen.

Gastgeber und Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Dr. Georg Haber, verwies auf die Wichtigkeit, jeden mit seinen individuellen Fähigkeiten zu schätzen. "Jeder soll das gesellschaftliche Leben mitgestalten können." Von der aktuellen positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitierten Behinderte nicht im selben Maße wie andere. Daran ansetzend sei dieses Projekt von so großer Bedeutung. Die Vizepräsidentin der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Karin Siegert sprach in dem Zusammenhang die demografische Entwicklung an. "In den kommenden Jahren gehen viele Ältere in den Ruhestand, wenig Junge rücken nach, die Zahl der Menschen im Erwerbsalter sinkt. Für die Firmen wird es damit schwieriger, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden." Menschen mit Behinderung seien für die Betriebe eine interessante, aber bisher viel zu wenig beachtete, Zielgruppe.

Die bunte Mischung aus Vertretern aus Wirtschaft, Eltern behinderter Kinder sowie großer und kleiner Betriebe ist mittlerweile gut vernetzt. "Dass sich alle Projektbeteiligten regelmäßig treffen und Hand in Hand arbeiten, ist ein großer Verdienst von Regensburg inklusiv", sagte Rolf-Dieter Frey, Leiter der Regensburger Werkstätten in Lappersdorf. Gerade durch die enge Zusammenarbeit habe man vielfach unbürokratisch und schnell Arbeitsmöglichkeiten für behinderte Menschen schaffen können. Andreas Keller, Bereichsleiter bei der Handwerkskammer, sagte dazu: "Wir bieten seit Projektbeginn unseren Handwerksbetrieben spezielle Beratungen an. Unser Ziel ist es, ihnen unter Einbindung aller Beteiligten eine Beschäftigung von Menschen mit Handicap einfacher zu machen."

In den Arbeitskreisen beschlossen die Projektpartner, sich weiterhin in engem Schulterschluss für Behinderte einzusetzen.
HWK-Andreas Keller
In den Arbeitskreisen beschlossen die Projektpartner, sich weiterhin in engem Schulterschluss für Behinderte einzusetzen.

In verschiedenen Arbeitskreisen verständigten sich die Partner über weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit. "Wichtig ist es, neben den Bedürfnissen der Betriebe, auch die Sorgen und Nöte der Menschen mit Behinderung zu beachten", betonte Thomas Kammerl. Einigkeit herrschte darüber, dass mit dem Ende des Projektes im August dieses Jahres die Arbeit für Menschen mit Behinderung nicht enden soll. So wurde beschlossen, das Projekt in ein enges Bündnis münden zu lassen. Rolf-Dieter Frey betonte: "Eine erfolgreiche Integration kann nur gelingen, wenn sich alle bewegen."

Das Projekt "Regensburg inklusiv" haben die Stadt Regensburg, die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg und die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. 2012 gestartet. Dessen Erfolgsgeschichte ist mittlerweile auch über die Regensburger Grenzen hinweg bekannt: So wurde das Projekt beispielsweise im Deutschen Bundestag vorgestellt.